Seit 1830 | Entstehen christlicher Erbauungskränzchen an deutschen Hochschulen, darunter auch in Berlin. |
11. August 1843 | Gründung eines Vereins christlicher Studenten im Waßmannschen Lokal (Leipziger Straße 33) durch 19 Studenten der Friedrich-Wilhelm-Universität
„Am Besten scheint es nun vielleicht als Bedingung der Mitgliedschaft festzusetzen einen lebendigen Glauben an unseren Herrn Jesum Christum, der doch allein die Sehnsucht unseres Herzens befriedigt, der allein uns Gerechtigkeit, Frieden und Seligkeit giebt.“ (Auszug aus der Rede des Gründungsmitglieds Wilhelm Graeber) |
Mai 1844 | Erstes Konzil mit gleichgesinnten christlichen Studentenvereinen aus Erlangen und Halle in Schleiz |
3. November 1845 | Trennung des Berliner Vereins von der burschenschaftlichen Progress-Richtung |
1. Januar 1846 | Berliner Verein nennt sich offiziell Wingolf (altnordisch: Freundeshalle)
Wahlspruch: Di´ henos panta (griech.: Durch einen (Jesus Christus) alles – Philipper-Brief 4,13) |
3. Februar 1847 | Feier des ersten Februarkommerses im Andenken an die Erhebung Deutschlands gegen die Französische Fremdherrschaft im Jahre 1813 |
11. Juli 1848 | Das schwarz-weiß-goldene Band wird im Berliner Wingolf eingeführt. |
Mai 1850 | Erstes Wartburgfest des Wingolfs:
Vereine aus Berlin, Halle, Erlangen und Marburg nehmen teil. |
1850/60er Jahre | Der Berliner Wingolf entwickelt sich zu einer Studentenverbindung im klassischen Sinne. Auf den Kneipabenden stehen die für den Wingolf prägenden Elemente Christianum, Academicum und Corprativum in Form von Reden, Vorträgen, Gedichten und zahlreichen Liedern im Mittelpunkt. |
1870/1871 | Im Deutsch-Französischen Krieg hat der Berliner Wingolf sechs Tote zu beklagen. |
Juli 1893 | Der Berliner Wingolf feiert sein 50. Stiftungsfest. 13 Bruderverbindungen stellen Chargierte. |
Herbst 1896 | Das erste Haus des Berliner Wingolfs wird erworben (Elisabethstaße 50/51 in Berlin-Mitte). |
18. Juni 1894 | Gründung des Charlottenburger Wingolfs als Tochterverbindung – Hintergrund: Studenten der Technischen Hochschule dürfen nicht Mitglied einer an der Berliner Universität zugelassenen Korporation sein. |
Sommersemester 1908 | Einführung der Stoffreiheit auf Kneipen – Abschaffung des Alkoholzwangs |
1914 – 1918 | Während des Ersten Weltkrieges ruht der Aktivenbetrieb. Insgesamt haben die Berliner Wingolfsverbindungen 70 Kriegstote zu beklagen. |
1919 | Der Berliner und Charlottenburger Wingolf nehmen ihren Aktivenbetrieb wieder auf.
Die Mitgliedszahlen steigen rasant. |
6. Februar 1924 | Gründung des Wingolfs an der Berliner Handelshochschule |
1928 | Das noch heute genutzte Haus in der Schillerstraße 36 wird vom Altherrenverband des Charlottenburger Wingolfs erworben. |
19. Mai 1932 | Vertagung des Wingolfs an der Handelshochschule, Vereinigung mit dem Charlottenburger Wingolf |
31. Oktober 1935 | Vertagung des Charlotteburger Wingolfs |
2. Dezember 1935 | Auflösung des Berliner Wingolfs – Eine Aufrechterhaltung des Aktivenbetriebs ist unter dem NS-Regime nicht mehr möglich |
1939 – 1945 | Im Zweiten Weltkrieg fallen 40 Bundesbrüder. Viele Bundesbrüder geraten in langjährige Gefangenschaft oder verlieren ihre Heimat jenseits von Oder und Neiße |
13. Mai 1955 | In der Vier-Sektoren-Stadt wird der Berliner Wingolf durch Mithilfe von Bundesbrüdern des Clausthaler Wingolfs zu Marburg wiedergegründet.
(„Wir Studenten des Berliner Wingolf bekennen uns zu unserem Herr Jesus Christus. Er helfe uns, dass wir von diesem Bekenntnis nicht abgehen, sondern es täglich in unserem Reden und Handeln verwirklichen.“ Neustifter Reinhard Krug von Nidda) Neuer Wahlspruch im Hinblick auf die politische Situation Berlins: Einigkeit und Recht und Freiheit Die Traditionen des Charlottenburger Wingolfs und des Wingolfs an der Handelshochschule werden vom neugegründeten Berliner Wingolf fortgeführt. |
1955/56 | Der Berliner Wingolf wird von der Freien und Technischen Universität als Verbindung offiziell anerkannt und genehmigt. |
Februar 1956 | Feier des ersten Februarkommerses nach dem Krieg – Sinn und Zweck der Veranstaltung liegt nunmehr in der Mahnung an die Spaltung Deutschlands |
1950/60er Jahre | Die Aktivitas blüht, wächst und gedeiht.
Gemeinsam mit der Altherrenschaft werden zahlreiche und gut besuchte Veranstaltungen durchgeführt. |
Juli 1968 | Das 125. Stiftungsfest wird in glanzvollem Rahmen begangen. |
November 1969 | Die Auswirkungen der 68er-Bewegung machen sich auch beim Wingolf durch Mitgliederschwund bemerkbar. Die Aktivitas suspendiert im Wintersemester 1969. |
April 1973 | Aufhebung der Suspendierung – Bundesbrüder befreundeter Verbindungen starten einen Neuanfang. |
1980er-Jahre | Die Mitgliederentwicklung erfährt einen deutlichen Aufschwung. Der Berliner Wingolf ist wieder eine nach außen und innen gefestigte Verbindung. |
1989/1990 | Mit dem Mauerfall eröffnen sich für den Wingolf in Berlin neue Perspektiven. Erstmals seit Jahrzehnten können wieder Studenten aller Berliner Hochschulen Mitglied werden. Als Neuerung werden auch Studenten der neugegründeten Potsdamer Universität als Mitglieder akzeptiert. |
Juli 1993 | Ein rauschendes 150. Stiftungsfest mit über 200 Gästen unterstreicht den Anspruch des Berliner Wingolfs, eine wichtige Rolle im Berliner Verbindungsleben zu spielen. |
2004/2005 | Im Hinblick auf den Bologna-Prozess werden die Statuten des Berliner Wingolfs überarbeitet. Comment und Satzung werden gestrafft, die maßgebenden Elemente (Christianum, Academicum und Corporativum) dafür stärker hervorgehoben |
Wintersemester 2009/2010 | Mit einem großen akademischen Festakt im Französischen Dom würdigt der Berliner Wingolf die Gründung der heutigen Humboldt-Universität im Jahre 1809. |
Sommersemester 2012 | 30 Aktive (Studenten) und 120 Alte Herren (Philister) bilden eine tatkräftige Erfolgsgemeinschaft christlicher Akademiker. |